„Es ist mir eine außerordentliche Ehre, sie heute zur Verleihung des Bürgerpreises zu begrüßen“, eröffnete am 28. Februar der Parteivorsitzende Ralf Siepermann im Krawinkel-Saal vor vielen Gästen die Feierstunde. „Der Bürgerpreis ist eine besondere Auszeichnung, die das Engagement und die hervorragenden Leistungen von Menschen in unserer Gemeinschaft würdigt und eine Ermutigung für zukünftige Projekte und Ideen.“ Die Preisträgerinnen und Preisträger seien lebende Beispiele dafür, wie man mit Entschlossenheit, Kreativität und Mitgefühl die Welt um sich herum gestalten kann.
Die Laudatio hielt Bürgermeister Matthias Thul. „Außerhalb des städtischen Haushaltes läuft in Bergneustadt eine ganze Menge an ehrenamtlichem Engagement“, so Thul. „Feuerwehr, Sport und Kultur sind in diesem Zusammenhang in aller Munde und leisten Erstaunliches.“ Dies könne man nicht genug würdigen. Man dürfe aber nicht vergessen, dass es noch andere ehrenamtliche Akteure gibt, die „segensreich für unsere Stadt sind“ und sich seit Jahrzehnten zum Wohle dieser engagierten. „Das für mich leuchtende Beispiel sind unsere Marketenderinnen und Landsknechte.“
Die Marketenderinnen und Landsknechte traten offiziell im Jahr 1951 zur 650-Jahr- Feier der Feste erstmalig öffentlich in Erscheinung. Schon damals beschützten sie den Bürgermeister mit der Bürgermeisterkette und dem Schlüssel zur Stadt „vor den Begehrlichkeiten aus unserer kommunalen Nachbarschaft“, erläuterte Thul schmunzelnd. „Diese bewaffnete und professionelle Gruppe sorgt dafür, dass sich niemand mehr traut, den Nyestädter unserer Rechte zu berauben. Denn immerhin haben wir seit 1301 die Stadtrechte.“ Auch der gierige Blick aus „Chommersbach“ bliebe einem ja nicht verborgen. Aus diesem Grunde sei die Kanone am Heimatmuseum auch immer in die Richtung unserer Nachbarn ausgerichtet. „Und dreimal dürft ihr raten, wer die Kanone bedienen kann und darf… Richtig, unsere Landsknechte!“
Als er ins Rathaus kam, habe er diese „tollen und wackeren Frauen und Männer“ nicht wirklich gekannt. Aufgrund der Coronapandemie gab es keine öffentlichen Veranstaltungen, bei denen es den Bürgermeister zu beschützen galt. „Das änderte sich dann mit unseren Schützenfesten und den Stadtgeburtstagen. Ganz schnell merkte ich, wie gewissenhaft und aufrichtig die Marketenderinnen und Landsknechte für das Wohl der Stadt einstehen. Ihr verleiht diesen Veranstaltungen einen sehr feierlichen Glanz! Auch als Repräsentanten für unsere Stadt waren wir gemeinsam zum Neustadttreffen in Neustadt an der Donau. Ihr wart dabei für mich die Krönung beim mehrstündigen Festumzug. Da hat unsere Stadt auch ein Zeichen gesetzt und wir wurden als freundliche und fröhliche Vertreter unserer Stadt wahrgenommen.“ Damit hätten sie in Bezug auf Außendarstellung und Marketing eine Funktion übernommen, die man für Geld nicht hätte kaufen können. „Diesen Bürgerpreis habt ihr euch verdient und ich freue mich persönlich sehr darüber, dass es der CDU gelungen ist, für dieses Jahr einen so tollen Preisträger gefunden zu haben.“
Der Generalsekretär der CDU Nordrhein- Westfalen, Paul Ziemak, war an dem Abend Ehrengast. Er lobte in seiner Ansprache das Engagement von Menschen in unserer Gemeinschaft. „In jedem von uns gibt es eine Quelle von Inspiration, die dazu beiträgt, unsere Gesellschaft zu einem besseren Ort zu machen. Wir stehen heute hier, um diese herausragenden Persönlichkeiten zu ehren“, so Ziemak. Musikalisch gestaltete das Rahmenprogramm Sofia aus der Ukraine. Die Zehnjährige kam vor zwei Jahren mit ihrer Familie nach Bergneustadt. Sie spielte zwischen den Reden Klavierstücke und die Gäste dankten es ihr mit herzlichem Applaus.
